Viele Studierende in Deutschland arbeiten in ihrer Freizeit. Einige von ihnen arbeiten als wissenschaftliche Hilfskraft (HiWi) an Universitäten, Forschungsinstituten oder Bibliotheken, andere sind Kellner, Kindermädchen oder arbeiten in anderen Bereichen. Auch Studierende aus dem Ausland können neben dem Studium in Deutschland arbeiten.
Studierende aus EU-/EWR-Ländern können wie deutsche Studierende bis zu 20 Stunden pro Woche während des Semesters arbeiten. Der Verdienst in den Semesterferien ist unbegrenzt. Wer aus einem Land außerhalb der EU kommt, kann ohne Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit (BA) 120 volle Tage oder 240 halbe Tage arbeiten.
Im Allgemeinen ist entweder ein Praktikum oder eine selbständige Tätigkeit eine Option, während man als internationaler Student ein Studium absolviert. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede selbständige Tätigkeit der vorherigen Zustimmung der zuständigen Ausländerbehörde bedarf. Die Behörde prüft unter anderem, ob die Tätigkeit den Studierenden bei der Verfolgung seiner akademischen Ziele behindert oder verzögert.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Deutschen Studentenwerks und auf der Website Study in Germany.
Studium und Arbeit in Deutschland
Die Annahme eines Beschäftigungsangebots als internationale Fachkraft während des Aufenthalts zu Studienzwecken ist unter bestimmten Voraussetzungen und mit Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit (BA) möglich. Dabei handelt es sich um einen Wechsel in eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer qualifizierten Beschäftigung, ohne dass zuvor ein Studium absolviert werden muss (§ 16b Abs. 4 AufenthG). Nähere Informationen erhalten Sie bei der zuständigen Ausländerbehörde.
Beschäftigung als qualifizierte Fachkraft
Als ausländischer Student müssen Sie nachweisen, dass Sie über ausreichende Mittel zur Bestreitung Ihres Lebensunterhalts verfügen, um Ihre Aufenthaltserlaubnis in Deutschland zu verlängern. Arbeiten Sie während Ihres Studiums in einem Unternehmen in Deutschland? Dann können Sie Ihr eigener Bürge sein. Dazu brauchen Sie einen gültigen Arbeitsvertrag mit einem monatlichen Gehalt von mindestens 861 Euro (ab 2022). Der Arbeitsvertrag muss nicht unbedingt unbefristet sein. Er muss jedoch für die gesamte Dauer des Aufenthaltstitels gültig sein.
Internationale Studierende haben in Deutschland die Möglichkeit, in eine Berufsausbildung zu wechseln, wenn sie ein Studium für ungeeignet halten und eine praxisorientierte Berufsausbildung vorziehen (§ 16b Abs. 4 AufenthG). Um eine Berufsausbildung beginnen zu können, muss die Aufenthaltserlaubnis entsprechend geändert werden.
Eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Berufsausbildung bedarf der Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit (BA), außerdem müssen weitere Kriterien erfüllt sein. Nähere Informationen zu den Voraussetzungen für diesen Aufenthaltstitel finden Sie unter der Rubrik Visaarten/Visum zur Berufsausbildung.
Berufsausbildung statt Studium
Duale Berufsausbildung
Die duale Ausbildung verbindet Theorie und Praxis: In der Berufsschule lernen Sie die theoretischen Grundlagen Ihrer Branche. Im Betrieb setzen Sie Ihr Wissen in die Praxis um.
Eine Möglichkeit, sich in Deutschland für Ihren zukünftigen Beruf auszubilden, ist eine duale Berufsausbildung. Diese bieten viele Möglichkeiten für eine Ausbildung am Arbeitsplatz und für Berufserfahrung. Die Ausbildung dauert in der Regel zwischen zwei und dreieinhalb Jahren und besteht aus theoretischen und praktischen Teilen.
Sie verbringen einen oder zwei Tage pro Woche oder mehrere Wochen am Stück in der Berufsschule, wo Sie die theoretischen Kenntnisse für Ihren künftigen Beruf erwerben. Die restliche Zeit verbringen Sie in einem Betrieb, wo Sie Ihr neu erworbenes Wissen in die Praxis umsetzen können, z. B. durch "Programmieren lernen". Sie lernen Ihr Unternehmen kennen, erfahren, wie es funktioniert und finden heraus, ob Sie sich vorstellen können, nach Ihrer Ausbildung dort zu arbeiten.
Die Kombination aus Theorie und Praxis verschafft Ihnen einen Vorsprung für Ihren Beruf: Nach Abschluss Ihrer Ausbildung verfügen Sie nicht nur über das notwendige Fachwissen, sondern auch über praktische Erfahrungen im Beruf. In Deutschland gibt es rund 325 staatlich anerkannte Ausbildungsgänge. Die Chancen stehen also gut, dass einer davon zu Ihren Interessen und Talenten passt. Welcher das sein könnte, erfahren Sie auf einer der Job- und Ausbildungsmessen, die in vielen deutschen Städten zu verschiedenen Zeiten des Jahres stattfinden. Informationen darüber, wann und wo die Messen stattfinden, finden Sie auf der Website von Planeta Beruf.
Die Berufsaussichten für Absolventen einer dualen Berufsausbildung sind hervorragend. Dies ist einer der Gründe, warum diese Art der Ausbildung bei jungen Deutschen sehr beliebt ist: Rund zwei Drittel aller Schulabgänger beginnen eine Berufsausbildung.
Duale Ausbildungsgänge beginnen in der Regel am 1. August oder 1. September eines jeden Jahres, in einigen Unternehmen ausnahmsweise im März. Sie bestehen aus einer Ausbildung im Betrieb und dem Unterricht in der Berufsschule. Der Unterricht kann Deutsch, Englisch und Sozialkunde umfassen.
Etwa zwei Drittel des Unterrichts sind speziell auf Themen ausgerichtet, die für Ihren zukünftigen Beruf wichtig sind. Während Ihrer Ausbildung haben Sie Anspruch auf mindestens 24 Arbeitstage oder vier Wochen Jahresurlaub. Allerdings können Sie Ihren Urlaub nur in den Schulferien nehmen.
Ihre Lehrer, Ausbilder und Kollegen unterstützen Sie während Ihrer Ausbildung. Nach der ersten Hälfte Ihrer Ausbildung legen Sie eine Prüfung ab, um zu beurteilen, was Sie in der Schule gelernt haben und wie Sie dieses Wissen in Ihrem Unternehmen anwenden konnten. Außerdem legen Sie am Ende Ihrer Ausbildung eine Abschlussprüfung ab. Die Prüfungen finden in der Regel in deutscher Sprache statt. Wenn Sie die Abschlussprüfung bestehen, haben Sie gute Chancen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg in Deutschland.
Berufliche Ausbildung und Gehalt
In Deutschland erhalten Studierende, die eine Berufsausbildung absolvieren, ein monatliches Gehalt von dem Unternehmen, in dem sie arbeiten. Mit anderen Worten: Sie zahlen für ihre Ausbildung. Im Durchschnitt hat ein Auszubildender ein Bruttoeinkommen von etwa 1.028,00 €. Je nach Beruf und Region kann das Gehalt höher oder niedriger ausfallen. Ein Auszubildender zum Mechatroniker hat zum Beispiel ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 1.100,00 € pro Monat. Die Ausbildungsvergütung steigt mit jedem absolvierten Ausbildungsjahr. Ein Teil Ihres Gehalts wird von Ihren Sozialversicherungsbeiträgen abgezogen. Wenn Sie mehr als 10.908 € im Jahr verdienen, ist Ihr Einkommen einkommensteuerpflichtig. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat einen Bericht über die Berufe und die jeweiligen Vergütungen veröffentlicht, die Sie als Auszubildende/r erhalten.
Etappen der dualen Berufsausbildung
Welcher Beruf ist der richtige für mich?
Haben Sie herausgefunden, welcher Beruf am besten zu Ihnen passt? Dann ist der nächste Schritt, einen Ausbildungsplatz zu suchen und sich zu bewerben. Je nachdem, für welchen Beruf du dich entschieden hast, kannst du über eine der verschiedenen Online-Stellenbörsen für Lehrstellen einen Platz für deine Ausbildung finden.
In den Stellenangeboten der Bundesagentur für Arbeit (BA) finden Sie Ausbildungsplätze für eine Vielzahl von Berufen. Wählen Sie im Drop-Down-Menü "Sie suchen" den Punkt "Ausbildung" und starten Sie Ihre Suche.
Sie erhalten eine Auflistung von Ausbildungsplätzen für verschiedene Berufe in Betrieben in ganz Deutschland. Wenn Sie eine Ausbildung im Handwerk suchen, empfehlen wir Ihnen den "Lehrstellenradar" der Handwerkskammer.
Klicken Sie einfach auf eine Fahne auf der Karte und wählen Sie dann "Lehrstellenangebote". So gelangen Sie zu den regionalen Lehrstellenangeboten, in denen Sie nach Lehrstellen suchen können, zum Beispiel im Bereich Mechatronik oder Elektronik. Wenn Sie Lehrstellen im gewerblichen oder kaufmännischen Bereich suchen, empfehlen wir Ihnen die Jobbörse der Industrie- und Handelskammern (IHK).
Eine weitere Möglichkeit, die richtige Berufsausbildung zu finden, sind spezielle Job- und Berufsbildungsmessen. Sie können sich an Bildungsexperten wenden, um herauszufinden, welcher Ausbildungsgang für Sie der richtige ist. Die Website Planet-Beruf.de gibt Ihnen einen Überblick über aktuelle und kommende Messen.
Bei protegeme.net bieten wir verschiedene Dienstleistungen an, die Ihren Bedürfnissen entsprechen. Schreiben Sie uns im Bereich Kontakt und wir werden Ihre Fragen beantworten.
Derzeit können Sie in Deutschland aus rund 350 Ausbildungsberufen wählen. Zunächst sollten Sie sich überlegen, was Sie am liebsten machen und was Sie gut können: Welche Fächer haben Ihnen in der Schule gefallen, arbeiten Sie gerne mit Menschen, arbeiten Sie gerne am Computer oder bedienen Sie lieber größere Maschinen oder arbeiten mit Werkzeugen?
Sobald Sie sich über Ihre eigenen Vorlieben im Klaren sind, können Sie auf den Websites Planeta Beruf und Beroobi, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen sollen, nach einer geeigneten Berufsausbildung suchen. Diese beiden Websites sind allerdings nur in deutscher Sprache verfügbar.